Unser Leben in der Volksrepublik China 2014

Die ersten 5 Wochen 03.11.-15.12.2014

 

Wir landen mit KLM nach 10 sd. Flug von Amsterdam in Hangzhou und werden vom Flughafen abgeholt. Unsere erste Fahrt geht zur Metro dem großen Einkaufscenter damit wir uns wie zuhause fühlen (noch machen wir Witze „wer brauch denn Metro“, 2 Wochen später ist es für uns DER Laden). Wir wohnen im Shama Heda Appartementhotel nahe der Jinshahu Metrostation in Xiasha. Aus dem Fenster sieht man Betonwüste  und zwischendrin angelegte Gärten. Wir schlafen erstmal aus und Michael geht ab dem nächsten Tag zur Arbeit. Der Chauffeur holt ihn täglich ab. Ab dem dritten Tag machen wir bereits Wohnungsbesichtigungen im ganzen Viertel, um nach dem vierten Mal und nach 4 Wochen ein möbliertes Appartement in Nähe der Wenze Station zu finden. In der ersten Woche machen wir bereits eine Gesundheitsprüfung im Schnellverfahren für unsere Aufenthaltsgenehmigung. Auf der Anmeldung erfahre ich, dass ich ab sofort von Beruf „der Dependend“ bin. Also das, was ich schon immer werden wollte!

Für November ist es hier manchmal so warm, dass man im T-shirt herumlaufen kann und ich stelle regelmäßig in der U-Bahn fest das ich zu warm angezogen. 40 min dauert es nach down Town wo ich einen Yogacenter auf dem Stadtplan entdeckt habe. Der Stadtplan auf Chinesisch, alles Schriftzeichen an den Häusern auf Chinesisch und schließlich die Chinesen dies sicherlich alle ein Wort auf Englisch beherrschen, nämlich dass No, wenn man sie fragt ob sie englisch Sprechen. Alles ein wenig abenteuerlich! Schließlich lande ich in einem Jade Schmuckladen, von wo man den Yogacenter anruft um mich schließlich abzuholen. Soooo verkehrt war ich gar nicht! Die U-Bahn ist vorbildlich und es ist sauber wie zuhause. Der chinesische Charakter schaut erst mal unauffällig weg wenn man sich nähert, ist dann jedoch sehr freundlich, wenn man mit Händen u Füßen um Hilfe bittet. Die Mode ist ganz anders als bei uns es gibt viel Glitzerkleidung. Die Chin. Frau trägt Strumpfhose Minirock und overknee Stiefel. Es gibt unzählig viele shoppingcenter oder solche, die es noch werden wollen und ich kann mir nicht vorstellen dass der Bedarf jemals so groß sein wird wie die momentanen Shoppingcenterbaustellen. Überhaupt wird hier unglaublich gebaut und alles erscheint riesengroß. Straßen, Brücken und Häuser riesengroß und riesenhoch. Mein Begriff von gross Bekommt hier eine neue Dimension. Höchstes Statussymbol scheint das Auto zu sein und so sieht man viele große europäische oder deutsche Autos wie Bmw Porsche Audi herumfahren. Überhaupt ist der Straßenverkehr nicht zu unterschätzen. Neben den Straßen des bereite Fahrrad und Motorradwege. Anstatt Motorrädern fahren hier jedoch lautlos Elektroroller durch die Gegend und man kommt nicht umhin sich ständig nach allen Seiten umzudrehen , um nicht überfahren zu werden . Mit unserer besten Freundin Lucy, einer Bürokraft aus Michas Firma, erkaufen wir uns die AllesverwenderKarte . Nun können wir Bus u U-Bahn fahren und uns eines der 60.000 Leih Fahrräder leihen, die man überall in der Stadt wieder abgeben kann . Eine tolle Einrichtung, außer dass man manchmal das Pech hat, auf einem Fahrrad zu sitzen, auf dem man mit seinen Knien in den Ohren stochert.

Unabhängig davon das man nach ein paar Tagen bereits beim Einkaufen nach englischen Aufschriften lechzt haben wir ganz vergessen, dass China ausnahmslos nur mit Stäbchen ißt. Zwar sind wir Stäbchen essen ein wenig von den Reisen gewohnt, aber so dauerhaft haben wir dann doch den einen oder anderen Kampf mit Suppennudeln oder sonstigen kleinen Teilchen. Das Essen ist lecker, vielfältig und kostengünstig, japanische koreanische chinesische Küche mischen sich hier und sind nicht mit einem chinesischen Restaurant bei uns zuhause vergleichbar. Das Vorurteil das Chinesen Hunde und Katzen essen, können wir nicht bestätigen, da genügend in freier Natur herumlaufen und kaum ein Hund (meist Pudel) ohne Kleidchen zu sehen ist, jedoch werde ich die erste gesichtete lebende Ente fotografieren und im Internet veröffentlichen.

 

Zu den Essmanieren sei zu sagen, dass selbst feinst gekleidete Menschen ihre Essensreste (Knochen, Knorpel etc.) einfach aus dem Mund auf den Tisch fallen lassen, na und Schmatzen ist auf jeden Fall erwünscht, da die bessere Belüftung des Essens das Aroma besser entfaltet. Andere Länder andere Sitten, grins!

 

Das Highlight in Hangzhou ist der West Lake. Aus Spaß an der Freude tanzen und/oder singen die Herren und Damenschaften und geben jeweilige Künste zum Besten. Da findet man schon mal einen Calligraf, der Wasserornamente auf den Weg malt oder Musiker am Wegrand die mit historischen Instrumenten Musik machen. Tai Chi und Tänze in den Parks den Standard früh und abends um 6:30 Uhr. Ein sehr schönes Bild, die freudige Aktivität der älteren Gesellschaft.

 

Micha bricht bereits zur ersten Dienstreise in den doch sehr kalten Norden (-26 Grad) auf und ich versuche Quellen der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) aufzutun. Sehr gerne würde ich mehr darüber lernen, allerdings natürlich in englischer Sprache. Verschiedene Adressen zu finden und öffentlich dorthin zu fahren ist tagesfüllend und stolz bin ich natürlich wie Harry wenn ich pünktlich an der richtigen Adresse zu meiner Verabredung erscheinen kann.

 

Vor lauter Kopf hin und her drehen,  dass mich auch jaaa kein Elektroroller überrollt ,dem äußerst schlechten Kissen im Hotel und wer weiß, mir sonst noch so im Nacken sitzt, mache ich schon auch gleich meine erste Selbsterfahrung mit TCM.

Bei Besuchen in TCM Kliniken habe ich gesehen, das Behandlung sowohl sehr schmerzvoll(das will echt keiner!) als auch Erholung sein kann und jetzt will ich es selbst wissen…!  Ist ja nur mein Hals,- steif und ziemlich autsch!!!

Und schon übergebe ich mich nach reiflicher Überlegung echt mutig in die Hände nicht englisch sprechender Ärzte…

Das Nadeln fühlt sich an, als sticht man tief in einen sehr dicken steifem Gummischlauch und ich bin froh als es vorbei ist, die anschliessende Tuinamassage wirkt dann aber doch überraschend Wunder und ich bin erstaunt, das mein Gefühl der Behandlung mit dem Ergebnis eigentlich nicht übereinstimmt. Mmmmh!

Das bedarf  noch weiterer Beobachtung jedoch vielleicht nicht gerade am Hals J!

Mir kommt so der Gedanke, wer in China lebt muss Nadeln mögen…

bei kleineren Unbefindlichkeiten geht hier jeder zum TCM  Doktor!

 

Die sonstigen Highlights der ersten 5 Wochen…

Mein Hals wird wieder besser, die Schwielen der Hände lassen nach (die neue Wohnung wollte geputzt und gewienert werden), wir haben eine schöne Live Musik-Kneipe in der Nähe (so was gibt’s hier kaum), jeden Mittwoch der English Corner (eine Gesprächsrunde mit Studenten, die ihr Englisch verbessern wollen), endlich ein Übersetzungsprogramm auf dem Handy (jetzt bin ich nicht nehr sprachlos), ein bis drei Yogastudios hier in der Nähe !

 

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© Michael Klar